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Besuche wecken neuen Lebensmut


Von Andreas Bracht

"Das probieren wir einmal aus", dachten sich Jana Haas und Melissa Lohmann, zwei 13-jährige Teilnehmerinnen des Projekts "Wir Tun Was - Neckarsulmer Jugendförderprogramm" (WTW). Die städtische Förderinitiative schafft Anreize für Jugendliche, sich dauerhaft im Ehrenamt zu engagieren. Als Ort für ihren freiwilligen Einsatz haben sich die beiden Schülerinnen der Hermann-Greiner-Realschule das ASB-Seniorenzentrum am Park im Neckarsulmer Stadtteil Amorbach ausgesucht. Eine Entscheidung, die einer alten Dame vermutlich das Leben gerettet hat.

Um Hildegard Schumann stand es gar nicht gut. Die 88-Jährige hatte offensichtlich ihren Lebenswillen verloren. Die Bewohnerin des Seniorenzentrums, die es aus dem fernen Zwickau nach Neckarsulm verschlagen hatte, wollte nicht mehr aufstehen und ihr Zimmer verlassen. Sie redete auch kaum noch und schien mit ihrem Leben abgeschlossen zu haben.

"Wir waren mit unserem Latein am Ende", berichtet Pflegedienstleiterin Ulrike Wanninger. Auch der Arzt wusste nicht weiter. Da kam die Pflegedienstleiterin auf die rettende Idee: "Die beiden Mädchen vom WTW-Programm könnten es doch einmal versuchen." Am Anfang war es schwierig. Nur wenige Meter konnten die Mädchen ihren neuen Schützling im Rollstuhl durch die Gänge des Pflegeheims schieben, bevor Hildegard Schumann heftig protestierte. Doch Jana und Melissa gaben nicht auf. Jeden Freitagnachmittag von 15 bis 18 Uhr besuchten sie die alte Dame, unterhielten sich mit ihr, fragten nach ihrer Lieblingsfarbe, welche Haustiere sie mag, wie ihr Leben verlief und lasen ihr vor, zum Beispiel aus dem Buch "Ronja, Räubertochter". "Wir haben auch einmal für sie gekocht: Nudeln mit Soße", erzählt Melissa Lohmann.

Nach einigen Monaten wurde die Ausdauer der Mädchen belohnt. Bald führten die Spaziergänge in den Stadtteilpark Grüne Mitte. Hildegard Schumann begann wieder zu sprechen. "Sie wurde sogar redselig", bestätigt Ulrike Wanninger.

Auch ihrer Nichte Ingrid Hofacker berichtete die mit neuem Lebensmut gesegnete Seniorin voller Begeisterung von den regelmäßigen Besuchen der beiden Realschülerinnen. "Ich konnte das gar nicht glauben", beschreibt Ingrid Hofacker ihre Verwunderung über die Verwandlung ihrer Tante. Sie fragte dann bei der Pflegedienstleitung nach und erfuhr von der ehrenamtlichen Mission der beiden WTW-Teilnehmerinnen.

Freuen sich gemeinsam (von links): Christian Lohrey vom Jugendreferat, Ingrid Hofacker mit ihrer Tante Hildegard Schumann, Jana Haas, Melissa Lohmann, Ulrike Wanninger, Markus Mühlbeyer und Joachim Scholz. (Foto: privat)


Beim Sommerfest des ASB-Seniorenzentrums wurde auch Oberbürgermeister Joachim Scholz auf die Geschichte aufmerksam. "Ich bin schwer beeindruckt, wie ihr der Tante neuen Lebensmut eingehaucht habt." Für dieses außergewöhnliche Engagement dankte der OB den beiden Mädchen persönlich. "Was ihr geleistet habt, ist vorbildlich." Auch Jugendreferent Markus Mühlbeyer, der die WTW-Förderinitiative vor sieben Jahren gegründet hatte, sprach ihnen seine Anerkennung aus. Als zusätzliches Dankeschön erhielten Jana Haas und Melissa Lohmann den "Qualipass". Mit dieser Bescheinigung, in der die geleistete ehrenamtliche Arbeit offiziell dokumentiert wird, können Jana und Melissa bei möglichen künftigen Arbeitgebern wertvolle Pluspunkte sammeln.

Pressebericht Stadt Neckarsulm (snp) vom 30.07.2010

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Letzte Änderung:

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