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Kirche am Ort mitgestalten

Katholiken wählen am kommenden Sonntag ihre Kirchen- und Pfarrgemeinderäte

Von Thomas Dorn

Für rund 100 000 Katholiken in knapp 50 Pfarreien im Unterland und im Kraichgau sowie in 30 Kirchengemeinden im Dekanat Hohenlohe werden am 15. März die Vertretungen vor Ort gewählt, also der Kirchen- oder Pfarrgemeinderat. Gremien mit Gewicht, weiß der Heilbronner Dekanatsreferent Peter Seitz. „Sie entscheiden zusammen mit dem Pfarrer über die Geschicke der Kirchengemeinde.“

Wird das Gemeindehaus renoviert? Betreiben – oder schließen – wir einen Kindergarten? Wie sieht die Firmvorbereitung aus? Mit solchen Fragen befasst sich der Kirchengemeinderat, der in der Diözese Rottenburg gleichzeitig das Haushaltsrecht hat.

Umso mehr wünschen sich haupt- wie ehrenamtliche Mitarbeiter, dass die Gremien Rückhalt haben, dass viele von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Im Dekanat Heilbronn-Neckarsulm, das den größten Teil des Stadt- und Landkreises Heilbronn umfasst, lag die durchschnittliche Wahlbeteiligung im Jahr 2010 nur noch bei 20,2 Prozent, davor waren es 22,8 (2005) und 23,9 Prozent (2001). Wobei die lokalen Unterschiede beträchtlich sind: In dörflichen Gemeinden wie Höchstberg (56 Prozent) oder Obergriesheim (51 Prozent) gab jeder Zweite seine Stimme ab, in der Heilbronner Stadtgemeinde St. Peter und Paul waren es nicht mal acht Prozent.

Aber wer weiß: Vielleicht sorgt der neue Papst ja für einen Anstieg der Wählerzahlen. In puncto Kirchenaustritte ist der „Franziskus-Faktor“ zwar nicht erkennbar, der Abwärtstrend wurde nicht gestoppt. Aber Seitz spürt dennoch in Gesprächen eine veränderte Stimmung: „Für viele ist es wieder leichter, sich mit der Gesamtkirche zu identifizieren.“

Vor fünf Jahren waren unter den 523 Kandidaten 277 weiblich. Dieses Verhältnis spiegelte sich auch in der Besetzung der Gremien wider: 53 Prozent der Gewählten waren Frauen. Ob sich die Kandidatenriege am Sonntag wieder so zusammensetzt und ob es beispielsweise viele junge Bewerber gibt, darüber hat die Geschäftsstelle des Dekanats Heilbronn-Neckarsulm keine Erkenntnisse. „Das wissen wir erst nach der Wahl“, erklärt Peter Seitz. Die einzelnen Kirchengemeinden mussten lediglich melden, dass sie die erforderliche Kandidatenzahl zusammengebracht haben.

In Dahenfeld ist es nicht gelungen. Im Neckarsulmer Stadtteil kann am Sonntag nicht gewählt werden. Dort leben mehr als 800 Katholiken, somit sollte der Kirchengemeinderat zwischen sechs und zehn Mitglieder zählen. Die Dahenfelder entschieden: Wir wollen acht. Damit hätten sie zehn Kandidaten, zwei mehr als die Zahl der Sitze, gewinnen müssen. Doch das schafften sie nicht. Nun muss ein (kleineres) Vertretungsgremium benannt und vom Bischof bestätigt werden. Und in absehbarer Zeit muss eine Gemeindeversammlung klären, ob es Sinn macht, in einem Jahr einen neuen Anlauf für die Wahl zu starten.

Vielerorts taten sich Gemeinden bei der Kandidatensuche schwer. Oft, weil die geeigneten Leute schon ehrenamtlich aktiv sind – in der Kirche und anderswo. St. Johannes Neckarsulm und Pax Christi Amorbach wählen per Ausnahmegenehmigung, da sie nur einen Kandidaten mehr als erforderlich haben. Und drei Gemeinden, denen es an Leuten fehlt, haben sich für ein Verfahren ohne Bindung an die Kandidatenliste entschieden. Neben den Namen der offiziellen Bewerber können Namen anderer Gemeindeglieder notiert werden. Der Erfolg ist zweifelhaft. Denn der Betreffende muss mindestens sechs Stimmen bekommen – und ja sagen. Notfalls arbeiten diese Gemeinden mit kleineren Gremien.

Mit der Frage, wie die Kirche vor Ort aussehen soll, werden sich kleine wie große Gremien befassen. Das Motto „Kirche verändert sich“ passt immer, wie Seitz findet: „Sie verändert sich, ob wir das wollen oder nicht.“ Weil sich Menschen ändern. Das Umfeld. Die Gesellschaft. Das spürt auch die Kirche: Weniger Kinder werden getauft, katholische Vereine lösen sich auf, der Gottesdienstbesuch wird immer schwächer. Und trotzdem suchen Menschen Spiritualität. Also gilt es, Veränderung vor Ort zu gestalten. Ziel ist es, missionarische, dialog-orientierte, diakonische Kirche zu sein – und so die Menschen zu erreichen.

Bericht in der Heilbronner Stimme vom 12.03.2015

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Letzte Änderung:

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