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Mit ausgeprägtem Faible für Kanonen

Egbert Amon mit seiner Tochter Katharina mit einer Kanone, die in doppelter Große auf Burg Hohenzollern zu finden ist. Vorn sind Haubitze und Mörser. (Foto: Ute Plückthun)


Von Ute Plückthun

"Ich bin nicht der Typ, der von der Arbeit heimkommt und auf die Couch liegen kann", sagt Egbert Amon. Stattdessen hat sich der 53-jährige Dahenfelder aufs Tüfteln in Präzisionsarbeit verlegt. Neben Auto- und Motorradteilen hat er historische Kanonen in seinem Repertoire. Sein jüngster Auftrag: Für die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz Repliken einer Haubitze und eines Mörsers anzufertigen, die die Ausstellung auf der Festung Ehrenbreitstein ergänzen sollen.

300 Kilogramm schwer ist die schwarze Haubitze, die innen aus Stahl, außen aus Grauguss besteht und in Amons Halle lagert. Von einem historischen Original hat er das Präzisionsrohr mit zahlreichen Messgeräten abgekupfert, in akribischer Detailarbeit einen Plan für die Kanone angefertigt. Kein Problem für den gelernten Werkzeugmachermeister.

Vom Auftrag für die Ehrenbreitstein war das Mitglied der Oedheimer Schützengilde nur wenig überrascht. Immerhin läutet er dort seit 14 Jahren gemeinsam mit Vereinskollegen das Waldfest mit lauten Böllerschüssen ein und ist durch andere Auftragsarbeiten, etwa die Replik einer C 61-Hinterladerkanone für Schützenkollegen aus Saarlouis, kein Unbekannter. "Von Mund zu Mund über 1000 Ecken" sei ihm der Auftrag vermittelt worden.

"Die Holzkerne macht ein Kumpel von mir", erzählt Amon. Der Modellbauer stellt die Negative her, die notwendig sind, um die Kanonen und die Fischgriffe in einer Eisengießerei herstellen zu lassen. Auch für den Mörser. Das Original von 1828, das einst zum indirekten Beschuss über eine Festungsmauer diente, hat Amon mit Erlaubnis im Artilleriemuseum der Bundeswehr in Ida-Oberstein nachgebaut.

Die beiden Böller, die den wehrgeschichtlichen Weg der Ehrenbreitstein zur Bundesgartenschau ergänzen sollen, sind bereits an Festungskanonier Jörg Höfer ausgeliefert, die Rechnung an die Verwaltung der im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz bestehenden Burgen, Schlösser, Altertümer versendet. Über den Zuverdienst freut sich Amon, auch wenn es ihm um die technischen Besonderheiten geht. "Ich würde nie eine Kanone nachbauen, die mir nicht selbst gefällt."

Deshalb hat er sich von Haubitze und Mörser ein eigenes Exemplar angefertigt. 286 Kilogramm ist der für ein 80 Millimeter-Kaliber geschaffene Mörser schwer und wurde wie alle anderen Kanonen im staatlichen Beschussamt Mellrichstadt beschossen. "Damit sie einsatzfähig bleibt, muss man den Vorgang alle fünf Jahre wiederholen", berichtet Amon.

Ein Wiedersehen mit seinen Repliken auf der Ehrenbreitstein hat Amon gemeinsam mit Schützenkollegen eingeplant: "Zum Preußentag im August werden wir als württembergische Artilleristen in grün-schwarzen Uniformen und mit leichtem napoleonischem Feldgeschütz auftreten."

Bericht in der Heilbronner Stimme vom 13.09.2010

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